Die Füße von Menschen mit Diabetes benötigen besondere Aufmerksamkeit und Pflege, da Diabetes das Risiko für Fußprobleme erheblich erhöht. Durch die langfristigen Auswirkungen von hohem Blutzucker können Nerven und Blutgefäße geschädigt werden, was zu einer Reihe von Fußkomplikationen führen kann.

Hauptprobleme bei den Füßen von Diabetikern:

1. Diabetische Neuropathie:

  • Symptome: Diese Nervenschädigung kann zu einem Verlust des Gefühls in den Füßen führen. Betroffene bemerken möglicherweise keine Verletzungen, Druckstellen oder Wunden, was zu einer Verschlimmerung der Schäden führen kann.
  • Gefahr: Selbst kleine Verletzungen können unbemerkt bleiben und sich zu ernsthaften Geschwüren entwickeln.

2. Periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK):

  • Symptome: Eine schlechte Durchblutung kann dazu führen, dass Wunden langsamer heilen und das Risiko für Infektionen steigt. Kalte Füße, blasse oder bläuliche Haut und Schmerzen beim Gehen sind häufige Anzeichen.
  • Gefahr: Die verminderte Blutzufuhr kann dazu führen, dass Wunden sich zu schwerwiegenden Infektionen entwickeln, die im Extremfall zu Amputationen führen können

 

3. Diabetische Fußgeschwüre:

  • Symptome: Offene Wunden oder Geschwüre an den Füßen, die oft an Druckstellen wie unter dem Mittelfuß (Ulcus, Mal perforans) oder Fersen entstehen, heilen aufgrund der Kombination von Neuropathie und schlechter Durchblutung schlecht.
  • Gefahr: Diese Geschwüre sind anfällig für Infektionen und können tief in das Gewebe eindringen, was die Heilung weiter erschwert.
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Diagnose und Überwachung:

  • Regelmäßige Fußuntersuchungen: Menschen mit Diabetes sollten ihre Füße täglich auf Verletzungen, Risse, Rötungen, Schwellungen und Hautveränderungen untersuchen. Ein Arzt sollte mindestens einmal im Jahr eine gründliche Fußuntersuchung durchführen.
  • Monofilament-Test: Dieser Test wird verwendet, um die Empfindlichkeit der Füße zu überprüfen. Ein feines Monofilament wird gegen verschiedene Stellen des Fußes gedrückt, um festzustellen, ob das Gefühl beeinträchtigt ist.
  • Doppler-Ultraschall: Diese Untersuchung misst die Durchblutung in den Beinen und Füßen, um Probleme mit der arteriellen Zirkulation zu erkennen.

Präventive Maßnahmen:

1. Tägliche Fußpflege:

  • Reinigung und Feuchtigkeit: Waschen Sie Ihre Füße täglich mit warmem Wasser und milder Seife. Trocknen Sie die Füße sorgfältig, besonders zwischen den Zehen, und tragen Sie eine feuchtigkeitsspendende Creme auf, um die Haut geschmeidig zu halten. Vermeiden Sie es jedoch, Creme zwischen die Zehen aufzutragen, da dies das Risiko für Pilzinfektionen erhöhen kann.

  • Nagelpflege: Schneiden Sie die Fußnägel gerade und feilen Sie sie vorsichtig, um Einwachsen zu verhindern. Lassen Sie die Nägel im Zweifel von einem Fachmann schneiden, insbesondere bei Sehproblemen oder eingeschränkter Beweglichkeit.

2. Schutz vor Verletzungen:

  • Geeignetes Schuhwerk: Tragen Sie gut sitzende, bequeme Schuhe mit ausreichend Platz für die Zehen, um Druckstellen und Blasen zu vermeiden. Vermeiden Sie enge, schlecht sitzende Schuhe und hohe Absätze.

  • Barfußlaufen vermeiden: Laufen Sie nicht barfuß, insbesondere im Freien, um Verletzungen zu verhindern.

3. Blutzuckerkontrolle: Ein gut eingestellter Blutzucker ist entscheidend, um die Fortschreitung von Neuropathie und Durchblutungsstörungen zu verlangsamen oder zu verhindern.

4. Risikofaktoren minimieren: Rauchen verschlechtert die Durchblutung weiter und sollte vermieden werden. Achten Sie auf ein gesundes Gewicht und regelmäßige Bewegung, um die Durchblutung zu fördern.

Behandlungsmöglichkeiten bei Fußproblemen:

  • Wundversorgung: Bei Wunden oder Geschwüren ist eine schnelle und sorgfältige Behandlung wichtig. Dies kann regelmäßige Verbandswechsel, Druckentlastung und den Einsatz von speziellen orthopädischen Hilfsmitteln umfassen.

  • Antibiotika: Bei Infektionen kann der Arzt Antibiotika verschreiben, um die Ausbreitung der Infektion zu verhindern.

  • Chirurgische Eingriffe: In schweren Fällen, insbesondere bei infizierten Geschwüren oder abgestorbenem Gewebe, kann eine Operation erforderlich sein, um das betroffene Gewebe zu entfernen oder, im schlimmsten Fall, eine Amputation durchzuführen.